Frau Merkels Bauchgefühl, die „Ehe“ und eine Idee zum „verheiratet sein“

Gerade wird wieder viel darüber geschrieben, dass Frau Merkel ein Problem mit „Ehe für Alle“ hat.

Wenn ich mir ihre Worte genau anhöre, dann sagt sie, dass sie weiterhin möchte, dass das Wort „Ehe“ für Gemischtgeschlechtliche eingetragene Lebenspartnerschaften reserviert bleibt. Sie sagt auch, dass sie möchte, dass alle anderen Unterschiede zwischen der Gleichgeschlechtlichen eingetragenen Lebenspartnerschaft und der Gemischtgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft (auch Ehe genannt) verschwinden sollen.

Sie hat demnach kein Problem damit, wenn Schwule Männer eine Hochzeit feiern!

Bei Einführung der gleichgeschlechtlichen wurde oft auch beim eingehen der gleichgeschlechtlichen eingetragenen Lebenspartnerschaft von heiraten gesprochen. Seltsamerweise wurde wohl ausgerechnet vom LSVD relativ kurz nach der Einführung der Gleichgeschlechtlichen Eingetragenen Lebenspartnerschaft das Wort „Verpartnern“ eingeführt. Die großen Medien ignorieren das allerdings sehr häufig, und sprechen nach wie vor von „Hochzeit und Heiraten“.

Im Bürgerlichen Gesetzbuch wird von „verheiratet“ gesprochen, wenn eine Person mit einer anderen Person eine „Ehe“ eingegangen ist.

Ich denke, es wird noch sehr lange dauern, bis sich das Wort „Ehe“ sowohl für „Eingetragene gemischtgeschlechtliche Lebenspartnerschaften“ als auch für „Eingetragene gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften“ durchsetzt, und es werden noch sehr viele Zwischenschritte dazu nötig sein.

Vielleicht wäre ein Schritt, in der Umgangssprache zu beginnen, bei einer Person, eine gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft eingehen wieder von heiraten zu sprechen, und auch davon, dass diese Person im Anschluss dieser Heirat eben „verheiratet mit …“ ist.